Geburtsfeier: Bei diesem
Fest wird das neugeborene Kind als jüngstes Mitglied der Gemeinschaft
begrüsst. Die nächsten Jahre verbringt das Kind nun in der Obhut
der Familie. Bei der Feier werden die Mitglieder Familie gebeten, dem
Kind den Platz zu gewähren und den Halt zu geben, den Kinder eben
brauchen.
Jugendweihe: Diese Weihe
zeigt an, dass das Kind jetzt aus dem inneren Kreis der Familie heraus
tritt und zu einem aktiven, aber noch nicht verantwortlichen Mitglied
der Gemeinschaft wird. Die Zeit der alleinigen Erziehung und Wissensvermittlung
durch die Familie ist nun vorbei. Nach einer mehrwöchigen Vorbereitungsphase
zusammen mit andern Gleichaltrigen muss jedes Kind eine kleine Prüfung
ablegen. Das anschliessende feierliche Weihefest vermittelt dem Jugendlichen
den Ernst der Sache und das Vertrauen, das die Gemeinschaft in ihn hat.
Die Lebensvorbereitung der Jugendlichen dauert bis zur
Erwachsenenweihe. An der Ausbildung sind nicht nur Schulen, Lehrmeister
der Gilden und Taalen beteiligt, auch die Eltern haben einen wichtigen
Teil beizutragen. Die Ausbildung der Jugendlichen dient nicht nur dazu,
das nötige Wissen und Können für eine handwerkliche oder
andere Tätigkeit zu vermitteln. Ebenso wichtig ist es, die Jugendlichen
einerseits zur Selbständigkeit zu erziehen und ihnen andererseits
zu zeigen, dass sie als Teil einer Gemeinschaft eine Verantwortung gegenüber
dieser Gemeinschaft haben.
Erwachsenenweihe:
Das Ziel aller anelischen Jugendlichen ist es, die Erwachsenenweihe zu
erlangen. Denn mit dieser Weihung hat man bewiesen, dass die Voraussetzungen
vorhanden sind, um selber fürs eigene Leben entscheiden zu können.
Die Voraussetzungen betreffen daher sowohl die geistige Reife wie auch
die Fertigkeiten, die es braucht, um für den eigenen Lebensunterhalt
aufzukommen.
Als Abschluss der Jugend- und Ausbildungszeit legen die
anelischen Jugendlichen eine Prüfung ab, nach deren erfolgreichen
Bestehen sie die Erwachsenenweihe feiern können. Im Gegensatz zur
Prüfung bei der Jugendweihe, die eher symbolischen Charakter hat,
ist die Prüfung vor der Erwachsenenweihe eine echte Herausforderung
für die Kandidatinnen und Kandidaten.
Die Vorbereitungen bzw. die Prüfung für das
allgemeine Wissen und die speziellen handwerklichen und beruflichen Fertigkeiten
gestalten sich in dem Sinn einfach, als dass der Stoff klar umschrieben
ist. Die eigentliche Schwierigkeit für die Kandidaten besteht darin,
den zu lernenden Stoff klug einzuteilen und diszipliniert durchzuarbeiten.
Eine Herausforderung ganz anderer Art ist die Reifeprüfung,
und zwar für die Kandidaten wie für alle, die den Kandidaten
nahe stehen. Bei dieser Prüfung werden mit den Kandidaten auch ihr
soziales Umfeld auf die Probe gestellt.
Eine Reifeprüfung ist eine sehr heikle Sache, wenn
wirklich die Reife und nicht der Wissensstand geprüft werden soll.
Denn was Reife ist und wie sie sich ausdrückt ist stark abhängig
vom jeweiligen Menschen und seinem Umfeld. In Anelia wurde daher im Laufe
der Generationen eine Prüfung entwickelt, die sowohl dem Stand der
Reife wie auch der Individualität der Kandidaten gerecht wird. Es
ist dies die Suche nach dem Daimyon.
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