|
133 n.Z.
Jahreszeitenfeste
Obwohl sich in Anelia nie eine Staatsreligion etabliert hat, gibt es
einen Festkalender mit einer Folge von Festen. Zum Teil sind das Feste,
die einen religiösen Hintergrund haben, zum Teil haben die Feste
ihren Ursprung in sozialen und gewerblichen Traditionen. Dazu kommen noch
verschiedene Gedenktage für Ereignisse aus der anelischen Geschichte.
Die Anelier sind ein naturverbundenes Volk, daher ist ihnen der Wechsel
der Jahreszeiten wichtig und ist Anlass für die grössten Feierlichkeiten.
Die Jahreszeitenfeste werden überall im Land gefeiert. Es sind Einstimmungen
auf die jeweils beginnende Jahreszeit. Bei der Durchführung dieser
Feste gibt es einige regionale Unterschiede, denn die Bergbewohner zum
Beispiel erleben die Jahreszeiten anders als die Fischer und Seeleute.
Doch überall gehört zu einem Jahreszeitenfest, dass die Menschen
eines Ortes sich zum gemeinsamen Essen, Musizieren und Tanzen treffen
und dass die Taalen die zur Jahreszeit passenden Lieder und Geschichten
vortragen. Die Jahreszeitenfeste sind aber nicht nur, je nach Jahreszeit
fröhliche oder besinnliche Anlässe, sie haben auch eine starke
verbindende Funktion. Indem sich die Menschen eines Ortes zu gemeinsamen
Aktivitäten treffen, fühlen sie sich miteinander verbunden.
Die Freuden und Sorgen des Einen sind auch die Freuden und Sorgen des
Andern.
Neujahrsfeier: Die Anelier
feiern ihren Jahresbeginn im Frühling, dann, wenn die Sonne wieder
über der Burg An-Gor aufgeht und stark genug ist, um die die kalten
Stürme aus dem nördlichen Meer im Zaum zu halten. Das Frühlings-
und Neujahrsfest ist geprägt von Vorfreude auf die kommende warme
Jahreszeit und von Dankbarkeit, Dankbarkeit darüber, dass der Winter
und die dunkle Zeit überstanden sind. Das Neujahrsfest ist ein beliebter
Anlass, um den Rahmen für eine eher private Erwachsenenweihe zu bilden.
Sommerfest: Dieses Fest
wird auch das Kleine Fest genannt, denn zu dieser Zeit sind
die Festgemeinschaften in- und ausserhalb von Anelia klein. Viele Anelier
sind jetzt unterwegs: Die Hochseefischer sind während Monaten in
den nördlichen Gewässern auf Fang, Kaufleute und die übrigen
Seefahrer überqueren den Ozean oder segeln bis tief in den Süden
hinab, von den Bauern sind viele mit ihrem Vieh zu den hochgelegenen Almen
gezogen. Aber alle feiern sie das Sommerfest als ein Gedenkfest für
die Abwesenden oder für die Zuhausegebliebenen.
Herbstfest: Das Herbstfest
wird gefeiert, wenn die Tage wieder kürzer sind als die Nächte.
Es herrscht eine ausgelassene Stimmung, denn die meisten der Abwesenden
sind zurückgekehrt und können die Erfolge ihrer Unternehmungen
vorweisen. Das Herbstfest ist in der Regel auch die letzte Gelegenheit,
um bei angenehmen Temperaturen im Freien feiern zu können. Viele
Jugendweihen werden in die Herbstfeiern integriert, auch für Eheverkündungen
ist dies ein beliebter Termin.
|
|
|
Winterfest: In den grösseren
Ortschaften hat sich das Winterfest zu einem Familienfest entwickelt,
denn es finden sich einfach keine Hallen, die gross genug wären für
alle. Bei den kleineren Dorfgemeinschaften wird das Winterfest immer noch
traditionell gefeiert, gemeinsam in der grössten Scheune des Dorfes.
Das Winterfest findet in einer ruhigen und besinnlichen Stimmung statt,
man ist sich bewusst, dass nicht alle der Anwesenden am nächsten
Neujahrfest noch dabei sein werden. Jedenfalls war das in den alten, harten
Zeiten so, als diese Traditionen entstanden. Heute werden die eher seltenen
Reifeweihen im Rahmen der Winterfeste zelebriert.
|
|